ChatGPT SEO: Wer braucht noch SEO-Experten, wenn die KI übernimmt?

Quelle: @mealreplacer

ChatGPTs SEO-Anwendungen im Detail 

Keyword Recherche mithilfe von KI 

Ohne Keywords keine SEO – so viel steht fest. Ein geeignetes Keyword-Set aufzusetzen, ist zeitaufwändig. Innerhalb weniger Sekunden eine kuratierte Liste passender Keywords erhalten? – zugegeben, das klingt verlockend für jeden, der schon einmal mehrere Stunden an dem perfekten Keyword-Set gearbeitet hat. In weniger als 2 Minuten erstellt die KI eine Auswahl an Begriffen, die Text Content den nötigen SEO-Spice verleihen – theoretisch. Doch sind die Ergebnisse auch in der Praxis relevant? Meine Einschätzung: Nein. 

Das größte Manko in puncto Keyword Recherche mit ChatGPT: Die KI kann kein Suchvolumen erheben. Dies ist jedoch maßgeblich entscheidet darüber, ob ein Schlüsselwort etwas zum SEO-Erfolg beitragen kann, oder nicht. Neben dem Suchvolumen sind der Keyword Intent sowie die SERP-Neighborhood weitere wichtige Faktoren, die bei der Keyword-Recherche nicht außer Acht gelassen werden dürfen.  

In welcher Suchergebnisumgebung erscheine ich, wenn ich auf dieses Keyword optimiere? Welchen Nutzen verbinden User mit dem Keyword? Wollen Sie nur etwas kaufen, wenn Sie danach suchen, oder erwarten Sie informativen Content, der Fragen beantwortet? Wichtige Aspekte, die der smarte Text-Roboter (bis dato) nicht in Betracht zieht. 

Quelle: Open AI

Meta Descriptions und Title Tags mit ChatGPT erstellen 

Sie sind das Aushängeschild einer jeden Webseite: Eine einladende Meta Description und ein aussagekräftiger Title Tag. Was für SEOs ein unerlässliches Must-have bei der Erstellung von Seiten und Beiträgen ist, ist für viele Content Writer ein eher lästiges To-do. Doch auch das soll mit ChatGPT im Handumdrehen gelingen.  

Aktuell gelingt dies aber eher noch schlecht als recht. Warum? Trotz eines genauen Briefings, die Anzahl von 160 Zeichen nicht zu überschreiten, versucht das Tool hin und wieder noch seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Das Ergebnis: Die Meta Description ist zu lang. Das macht sie für Webseiten unbrauchbar, da Google zu lange Metas abschneidet oder im schlimmsten Fall durch zufällig ausgewählte Textpassagen des Seiten-Contents ersetzt. 

Mein Tipp: Die Länge der Meta Description und des Title Tags lieber noch einmal in Google’s SERP Snippet Optimization Tool gegenchecken. Meta Descriptions und Title Tags aus der KI-Feder sind außerdem oftmals wenig einladend und dienen allenfalls als Arbeitsgrundlage.  

KI-FAQ: ChatGPT als Inspiration für meistgestellte Fragen  

Wer SEO-technisch relevant sein möchte, der sollte die „Probleme“ seiner User*innen verstehen und deren Fragen mithilfe des eigenen Website-Contents beantworten. Gezielt und spezifisch. Doch wie weiß man, welche Fragen der Zielgruppe gerade auf der Seele brennen?  

Entweder, man begibt sich auf eine umfangreiche Recherche im Internet oder man fragt ganz einfach ChatGPT. Im folgenden Screenshot habe ich den KI-Texter gebeten, mir passende Fragen zu einer vergebenen URL zu erstellen. Ich muss sagen, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. 

Wer sich jedoch bei der FAQ-Erstellung nur auf die künstliche Intelligenz verlässt, der wird bald selbst verlassen – und zwar von seinen Webseitenbesucher*innen. ChatGPT FAQs sind ein super Hilfsmittel und eine prima Inspirationsquelle, gar keine Frage. Man sollte sich dennoch als SEO-Manager*in selbst eingehend damit beschäftigen, was User*innen im Zusammenhang mit bestimmten Keywords wirklich umtreibt; #keywordintent. User*innen, die nur kaufen möchten, werden von umfangreichen FAQs im Ratgeber Stil eher genervt sein, was zu einer höheren Absprungrate und einer niedrigen Dwell Time führt. 

Quelle: Open AI

Tabellen, Bullet Points und Co. – gelingt der perfekte Content Mix mit ChatGPT?

SEO-Content zu erstellen, ist ein bisschen wie Daten – wenn Sie langweilig sind, verlieren Sie schneller das Interesse Ihres Gegenübers, als Ihnen lieb ist. Übersetzt in SEO-Sprache heißt das so viel wie: Erstellen Sie spannende Inhalte, die Abwechslung bieten, sonst sind Sie raus – aus den Köpfen der User*innen und im schlimmsten Fall auch aus dem Google Index. 

Um gähnend langweiligen Texten vorzubeugen, dürfen Mixed Media Elemente nicht fehlen. Bilder, Bullet Points, Tabellen, FAQs – wichtige Zutaten, für einen köstlichen Content-Cocktail, den es Spaß macht zu genießen. Aber kann die KI auch hier unterstützen? Oh ja! Und das sogar gar nicht mal so schlecht!  

Ich habe ChatGPT gebeten, unseren Trends-Beitrag Werbejobs in Gefahr? 10 KI-Tools für Designer, die die Designlandschaft verändern in Bullet Points zusammenzufassen und finde, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Der Text-Roboter ist also eine wirkliche Hilfe, wenn es darum geht, dem eigenen Content etwas userfreundliche Abwechslung zu verleihen. 

Quelle: Open AI

Welche Risiken bringt ChatGPT SEO mit sich?

Fehlender Mehrwert 

ChatGPT tut sich häufig schwer damit, den genauen Kontext und die Nuancen eines bestimmten Themas erfassen. Dies kann dazu führen, dass der erstellte Inhalt von niedrigerer Qualität ist und nicht die Tiefen-Analyse und Expertise bietet, die ein menschlicher Content Marketer gewährleisten kann. Weniger qualitative Inhalte können dazu führen, von Google abgestraft zu werden. 

Keyword-Stuffing 

KI-Texter neigen dazu, unnatürlich viele Keywords in den Text einzufügen, in der Annahme, dass dies die SEO verbessern würde. Das übermäßige Einfügen von Keywords (auch bekannt als "Keyword-Stuffing") kann und wird höchstwahrscheinlich zu einer Abstrafung durch Suchmaschinen führen.  

Sensible Daten werden in der ChatGPT-Cloud gespeichert 

Um Ergebnisse von der KI zu erhalten, ist ein Briefing dieser unerlässlich. Die eingegebenen Informationen existieren jedoch nicht nur für kurze Zeit im ChatGPT-Kosmos, sondern werden langfristig gespeichert. Hier ist also Vorsicht geboten, was sensible Daten anbelangt. Diese können im schlimmsten Fall von Ihren Wettbewerben eingesehen werden, wenn der Text-Roboter diese als nützliche Informationen für deren Anfragen erachtet. 

Duplicate Content 

Es besteht das Risiko, dass bei der Content Erstellung mit ChatGPT Inhalte verwendet werden, die ebenfalls von anderen Textern genutzt werden. Dies führt dazu, dass der KI-basierte Content nicht einzigartig oder original genug ist, um von Suchmaschinen als relevant eingestuft zu werden. Duplicate Content ist für Google außerdem ein absolutes No-Go und sollte tunlichst vermieden werden.  

KI vs. Mensch – wie lautet denn nun das Fazit? 

Werden SEO-Experten in Zukunft noch gebraucht? Oder hat ChatGPT wirklich das Potenzial, SEO-Manager*innen ihre Jobs streitig zu machen? Fragen wir doch den smarten Text-Roboter einmal selbst, wie er die Situation einschätzt: 

Quelle: Open AI